Harz Ökostrom & Windkraft

Windenergie im Harz

Am Nordrand des Harzes ist die Energiewende schon geschafft. In Dardesheim, einem Ortsteil der Stadt Osterwieck im Landkreis Harz, produzieren Windräder mehr Strom, als die Einwohner verbrauchen können. Die 35 Turbinen im Windpark Druiberg erzeugen mit 130 Millionen Kilowattstunden ein Vielfaches der Menge an elektrischer Energie, die von den knapp 1.000 Bewohnenr des Ortes pro Jahr benötigt wird.

Eine Region plant mit Ökostrom

Dardesheim setzt aber nicht nur auf Windkraft allein, sondern auf einen breiten Energiemix. Schließlich wird auch dann Strom gebraucht, wenn gerade kein Wind weht. Und so sind in dem Ort, der sich selbst als "Stadt der erneuerbaren Energien" bezeichnet, zahlreiche Dächer mit Solarzellen versehen, die teilweise ebenfalls im Besitz der Windpark-Gesellschaft sind. Hinzu kommen mehrere Biogasanlagen. Außerdem sind die Dardesheimer Windräder in das Projekt "Regenerative Modellregion Harz" eingebunden, zu dem neben den lokalen Energieversorgern auch Technikkonzerne wie Siemens oder Forschungseinrichtungen wie das Fraunhofer-Institut für Windenergie und Energiesystemtechnik gehören.

Das Ziel: Den gesamten Landkreis Harz aus erneuerbaren Energien versorgen - sicher und kostengünstig. Dardesheim gilt dabei als Vorreiter, weil hier die Produktionsanlagen für Ökostrom schon weit ausgebaut sind. Im Rahmen des Projekts werden die Dardesheimer Windmühlen zum Beispiel mit dem einzigen Pumpspeicherkraftwerk im Harz, dem 80 Megawatt-Kraftwerk Wendefurth von Vattenfall, kombiniert. Auf diese Weise steht der Windstrom auch dann zur Verfügung, wenn kein Wind weht.

Der Harz als virtuelles Öko-Kraftwerk

Aufgebaut werden soll eine Leitstelle, die Stromproduktion und -Speicherung, aber auch Verbrauch in einem intelligenten Stromnetz steuert. Der Harz soll zum "virtuellen Kraftwerk" werden, so die Vision des Projekts. Es erregt in der Fachwelt durchaus Aufsehen. Immer wieder werden die Windkraft-Anlagen am Druiberg von Besuchern aus aller Welt begutachtet. Unumstritten ist die Windkraftnutzung deswegen aber auch im Harz nicht.

So fürchten Kritiker eine Zerstörung des Landschaftsbildes in der Urlaubsregion Harz durch moderne Windräder, die Höhen von bis zu 200 Meter erreichen können. Auch Gefahren für Zugvögel werden erwartet, wie aus einer Resolution des Heimat-, Wander- und Naturschutzbundes Harzklub e.V. hervorgeht. Ein Teil des Harzgebirges um den Brocken ist Nationalpark, der gesamte Harz Landschaftsschutzgebiet.

Windkraft mit Potential

Dicht bepackt mit Windrädern wird die Gegend daher nicht werden. Doch auch im Harz gilt, was das Fraunhofer-Institut für Windenergie und Energiesystemtechnik in einer Analsye für die "Regenerative Modellregion Harz" ermittelt hat: "Vor allem die Windenergie stellt das größte Potenzial zur Verfügung, da sie mit Abstand am wenigsten Fläche für einen hohen Energieertrag benötigt. Windenergie ist sehr kostengünstig."

Das gilt nicht nur im Harz. Deshalb sind inzwischen bundesweit zahlreiche Ökostrom-Tarife auf dem Markt, die sogar günstiger sind als viele schmutzige Normalstrom-Tarife. Ein Blick auf Stromvergleichsportale wie CHECK24 schafft schnell Klarheit. So können Besucher nicht nur Windräder im und um den Harz betrachten, sondern den umwelt- und klimaschonenden Strom auch zu Hause nutzen.




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